Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Chrom-Exposition
Diese arbeitsmedizinische Vorsorge richtet sich an Beschäftigte, die bei ihrer Tätigkeit Chrom oder Chromverbindungen ausgesetzt sind. Insbesondere sechswertiges Chrom (Cr⁶⁺) ist giftig und krebserregend, weshalb es erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Ziel der Vorsorge ist es, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.
Typische Tätigkeitsbereiche:
- Metallverarbeitung: Galvanisierung und Oberflächenbehandlung mit Chrom.
- Schweißarbeiten: Schweißen oder Schneiden von Edelstahl oder anderen chromhaltigen Materialien.
- Chemische Industrie: Herstellung und Verwendung von Chromverbindungen in Farben, Pigmenten oder Katalysatoren.
- Leder- und Textilindustrie: Einsatz von Chromverbindungen beim Gerben von Leder oder Färben von Textilien.
- Zement- und Baustoffindustrie: Umgang mit chromhaltigem Zement.
Umfang der Untersuchung:
Die Untersuchung umfasst spezifische Maßnahmen zur Überwachung der Gesundheit bei Chrom-Exposition:
- Anamnese: Erhebung der medizinischen Vorgeschichte und Analyse der beruflichen Exposition.
- Körperliche Untersuchung: Allgemeiner Gesundheitscheck, mit besonderem Fokus auf Atemwege, Haut und Organe wie Leber und Nieren.
- Blut- und Urinuntersuchung: Überprüfung relevanter Parameter, insbesondere zur Erkennung von Chrombelastungen.
- Hautuntersuchung: Inspektion auf chrombedingte Hautreizungen oder Ekzeme.
- Lungenfunktionstest (Spirometrie): Überprüfung der Atemkapazität und -leistung bei Inhalation von Chromstaub oder -dämpfen.
- Beratung: Hinweise zu Schutzmaßnahmen und sicherem Umgang mit Chrom und Chromverbindungen.
Dauer und Nachuntersuchungen:
- Dauer der Erstuntersuchung: Etwa 30 bis 60 Minuten, abhängig von den erforderlichen diagnostischen Maßnahmen.
- Nachuntersuchungen: alle 36 Monate auf Basis der AMR 2.1, um die Gesundheit langfristig zu überwachen.
Warum ist die Vorsorge bei Chrom-Exposition (ehem. G15) wichtig?
Chrom, insbesondere Cr⁶⁺, kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen, darunter Hautreizungen, Lungenerkrankungen und Krebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielte Präventionsmaßnahmen einzuleiten. Arbeitgeber erfüllen mit der arbeitsmedizinischen Vorsorge ihre Fürsorgepflicht und tragen aktiv zur Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden bei.